Die Besucherzahlen deines Kongresses, deines Corporate-Events, deiner Messe oder deines Messestandes stagnieren oder gehen sogar zurück? Dann ist es höchste Zeit, dein Event-Konzept zu hinterfragen. Ohne Panik, aber mit Struktur, Mut und vor allem: kreativem Denken und Zeit. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du mit bewährten Kreativmethoden und klaren Prozessen wieder frische Ideen entwickelst, um dein Event neu zu positionieren und mehr Fachbesucher zu akquirieren.

🎯 Warum du deine Event-Konzepte regelmäßig prüfen solltest
Du kannst
… mehr Mailings rausschicken
… noch ein Reminder-Mailing hinterherschieben
… auf LinkedIn posten, auf Facebook posten, auf Insta sowieso
… Paid Ads schalten
… eine Landingpage optimieren
… SEO machen
… Hashtags analysieren
… eine Retargeting-Kampagne starten
… Give-aways versprechen
… mit Rabattcodes arbeiten
… dein Ticketing-System verbessern
… Testimonials posten
… Speakerinnen als Reichweiten-Booster nutzen
… E-Mail-Funnels aufsetzen
… dein CI überarbeiten
… ein fancy Eventvideo schneiden lassen
… Event-Fotos vom letzten Jahr posten
… deine Besucherinnen in Persona-Segmente aufteilen
… deinen Messestand umdesignen
… das Catering auf „Trendfood“ umstellen
… die Agenda optimieren
… und und und …
👉🏻 Aber was, wenn das Event an sich nicht mehr überzeugt?
Was, wenn der Kern deiner Veranstaltung nicht mehr zündet?
Wenn die Formate überholt sind?
Wenn deine Zielgruppe längst andere Erwartungen hat?
Dann bringt mehr Marketing nur bedingt mehr Besucher*innen.
Menschen verändern sich. Bedürfnisse verschieben sich. Märkte wandeln sich. Und dein Event muss mitziehen. Was gestern noch funktioniert hat, zieht heute vielleicht nicht mehr – oder nur noch bei den treuesten Stammgästen. Umso wichtiger ist es, dass du proaktiv handelst, statt nur auf rückläufige Zahlen zu reagieren oder gar zu starren.
🚀 Mit diesen 4 Schritten schaffst du neue Event-Ideen, die wirklich zünden
Die Lösung:
➡️ Denk dein Event neu.
➡️ Entwickle Formate, die wirklich relevant sind.
➡️ Mach den Perspektivwechsel – mit deinem Team.
➡️ Setz auf Kreativität mit Struktur.
Als Erstes: Nimm dir die Zeit. Schaffe kreative Strukturen für dich und dein Team.
1. Strukturen schaffen, die Kreativität fördern
Der Alltag ist voll? Kenn ich. Meiner auch. Deshalb musst du Kreativität fest verankern. Du könntest zum Beispiel:
- Kreativzeiten fest einplanen: Z. B. jeden Dienstagvormittag 1 Stunde ohne Mails und Meetings – nur zum kreativen Arbeiten.
- Macht Gehpausen und triff dich mit deinem Team beim Gehen vor der Bürotür. Oder im Flur, wenn's draußen kalt ist. 30 min reichen locker. Beim Gehen sind wir nachweislich kreativer als beim Hocken hinterm Bildschirm.
- Etabliere eine fehlerfreundliche Kultur: Neue Ideen brauchen Raum zum Scheitern. Wer Angst hat, etwas „Falsches“ zu sagen, wird nichts Neues vorschlagen.
- Führe einen Ideenparkplatz im Team ein: Das ist ein Ort (physisch oder digital), an dem ihr spontane Einfälle sammelt – ohne dass sie sofort umgesetzt werden müssen. Ich nutze dafür gern ein Asana-Board.
2. Kreativität strukturieren – so kommst du und dein Team in den Ideenflow
Ihr habt euch die Zeit genommen? Super, dann strukturiert jetzt eure Ideen. So kannst du vorgehen:
🔄 Bau einen Perspektivwechsel ein
- Stell dir die Eventreise deiner Fachbesucher·innen vor: Was erleben sie von der Einladung bis zur Abreise? Welche E-Mails erhalten sie? Durch welchen Eingang kommen sie? Durch welches Autobahn- oder U-Bahn-Wirrwarr mussten sie bis dahin durch?
- Identifiziere Reibungspunkte, Leerlauf oder veraltete Formate oder einfach alte Texte.
- Lass intern die Rollen tauschen: Marketing bewertet die Technik, Technik das Besuchererlebnis – neue Perspektiven bringen neue Ideen.
🧠 Nutze Kreativmethoden, die wirken
- 6-3-5 Methode:
6 Personen schreiben 3 Ideen in 5 Minuten auf ein Blatt – und reichen es weiter. Nach 30 Minuten habt ihr 108 Ideen, garantiert ohne Denkblockaden. - Brainwriting statt Brainstorming:
Alle schreiben gleichzeitig ihre Ideen auf. So kommen auch introvertierte Teammitglieder zu Wort – ohne Dominanz einzelner. - Crazy 8s:
8 Ideen in 8 Minuten skizzieren – je schneller, desto besser. Hilft beim Loslassen vom Perfektionismus.
💡 Suche gezielt Inspiration
- Beobachte andere Branchen: Was machen Tech-Start-ups, Festivals oder Kunstevents besser als klassische Messen oder Kongresse?
- Nutze Trendportale wie TrendHunter, Pinterest oder LinkedIn, um frische Impulse zu sammeln.
- Hol dir Impulse von außen: Gäste aus anderen Bereichen denken oft überraschend anders.
3. Design Thinking: Nutzerzentrierte Ideenentwicklung in sechs Phasen
Ein Design Thinking Workshop bringt Struktur in den kreativen Prozess – und stellt die Zielgruppe in den Mittelpunkt.
So läuft’s ab:
- Verstehen: Was ist das eigentliche Problem? Formuliere die Herausforderung messerscharf.
- Beobachten: Führe Interviews mit Besucher·innen und Aussteller·innen. Erstelle Empathy Maps oder Personas.
- Sichtweise definieren: Was ist das größte Bedürfnis deiner Zielgruppe? Formuliere z. B. eine „Wie könnten wir…?“-Frage.
- Ideen finden: Jetzt wird gebrainstormt – wild, frei und ohne Bewertung.
- Prototyp bauen: Entwickle ein erstes, einfaches Modell – z. B. eine Skizze eines neuen Eventformats oder eine Test-Seite.
- Testen: Lass deine Zielgruppe Feedback geben – direkt und ehrlich.
Schon ein halbtägiger Workshop kann reichen, um relevante Ideen zu entwickeln, die du direkt testen kannst.
4. Neue Formate denken – Events modular, erlebbar und nutzerzentriert gestalten
Wenn du weißt, was deine Fachbesucher·innen wirklich wollen, kannst du neue Formate entwickeln, die genau das bieten:
- Barcamps statt Frontalvorträge
- gezielter Aufbau neuer Kontakte statt "ich treffe alte Bekannte, mit denen ich mich vorab verabredet habe"
- Silent Conference-Zonen für flexible Wissensvermittlung
- Guided Tours mit Gamification-Elementen
- Co-Creation Workshops statt klassischer Podiumsdiskussionen
- AR-Erlebnisse oder digitale Event-Challenges
Mini-Experiences, Überraschungsmomente und echte Interaktion sorgen für mehr Relevanz, mehr Engagement und mehr Weiterempfehlung.
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Fazit: Raus aus der Routine, rein in die Relevanz
Die Lösung für rückläufige Besucher·innen-Zahlen liegt nicht in noch mehr Werbung oder Rabatten – sondern in einem echten Perspektivwechsel. Wenn du dein Team ermutigst, kreativ zu denken, systematisch neue Ideen zu entwickeln und den Besucher in den Mittelpunkt zu stellen, wirst du wieder Events auf die Beine stellen, die wirklich ziehen.
Neugierig geworden? Dann probier’s aus – mit einem Kreativworkshop in deinem Team, einer Ideenrunde mit der 6-3-5 Methode oder einem kompakten Design Sprint.
Dein Event von morgen beginnt mit einer guten Idee von heute.
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