12 Interaktive Eventformate, mit denen du deine Teilnehmer begeisterst

Interaktive Eventformate  |  30/01/2023

Interaktive Eventformate sind sehr gefragt – zumindest auf der Seite der Teilnehmer·innen. Schließlich stehen Networking, sich aktiv beteiligen können und der Austausch zu fachlichen Themen ganz oben auf der Wunschliste vieler Eventbesucher·innen. Und genau das macht auch häufig DEN Unterschied zwischen einem Präsenz- und einem Online-Event aus. Doch viele Planer·innen wagen sich nur sehr zögerlich an interaktive Eventformate. Zu groß ist oft die Sorge, dass dieses neue Format nicht angenommen werden könnte oder gar aus dem Ruder läuft. Da ist was dran. Doch mit einer guten Planung und dem Schritt-für-Schritt an neue Formate heranwagen, schaffst es auch du und begeisterst deine Teilnehmer·innen. Hier sind deshalb 12 sehr leicht umsetzbare Eventformate.

 

interaktive eventformate ideen
Ideen für interaktive Eventformate

 

1. Speed-Networking

Das kannst du sowohl in Präsenz als auch bei Online-Events sehr leicht umsetzen. Überleg dir vorab, wie viel Zeit du für das Speed-Networking einplanen möchtest und wie viele Teilnehmer·innen sich untereinander kennengelernt oder ausgetauscht haben sollen. Das bestimmt den weiteren Ablauf und die Zeit, die du für die Kurz-Gespräche vorgeben willst.

So kann Speed-Networking auf einem Präsenz-Event aussehen:

Stelle eine lange Tischreihe mit Stühlen auf beiden Seiten auf. Bitte eine·n Moderator·in, die Gespräche anzukurbeln, die Zeiten im Blick zu haben und das Weiterrücken anzusagen. Gib den Personen eine leichte Einstiegsfrage mit auf den Weg. Nun können alle einmal weiterrücken – bis alle miteinander gesprochen haben oder dein Zeitblock verstrichen ist.

So kann Speed-Networking auf einem Online-Event aussehen:

Bring deine Teilnehmer·innen über die Breakout-Session-Funktion von MS Teams oder Zoom in zweier oder dreier Gruppen. Gib ihnen dabei eine Frage für den Gesprächseinstieg und den zeitlichen Rahmen mit auf den Weg. Nach Ablauf der Zeit holt das Videokonferenz-Tool deine Teilnehmer·innen zurück in den Hauptraum.

Das kannst du auch mit Event-Plattformen durchführen, die sich darauf spezialisiert haben. Z.B. wonder.me, Let’s Get Digital, mingle und vielen mehr.

Speed-Networking eignet sich besonders für:

  • das schnelle Kennenlernen untereinander
  • Matching von zwei oder mehreren Parteien, die sich auf deinem Event kennenlernen sollten, z.B. Arbeitgeber·innen und Arbeitnehmer·innen, Anbieter·innen von Leistungen und Einkäufer·innen oder Nutzer·innen jener Leistungen
  • Gruppen, die Gemeinsamkeiten haben und sich auch später im Alltag über einen Austausch auf dem kurzen „Dienstweg“ freuen würden, z.B. die Anwender·innen einer bestimmten Software oder eine bestimmte Berufsgruppe
interaktive eventformate networking
Networking funktioniert in Präsenz, aber auch online

 

2. Echte Workshops

Was sind denn echte Workshops? Das sind solche, in denen tatsächlich in Kleingruppen gearbeitet wird. Nur sie verdienen den Namen Workshop. Was ich dagegen häufig sehe und selbst erlebe: Kleinere Gruppen in kleineren Räumen und trotzdem frontale Präsentation. Das ist kein WORKshop, sondern ein ganz normaler Vortrag. Und interaktiv sind die allerwenigsten davon.

Ein Workshop zeichnet sich dadurch aus, dass während der Session etwas erarbeitet wird, dass der oder die Präsentierende vorab nicht auf seinen oder ihren Folien hat. In einem Workshop können deine Teilnehmer·innen zum Beispiel:

  • gemeinsam eine Checkliste für die Einführung einer neuen Methode, Arbeitsweise oder eines Tools erarbeiten,
  • das Gelernte ausprobieren und z.B. eine Marketing-Kampagne für ein Event entwickeln,
  • gemeinsam Auswahlkriterien für eine Software erarbeiten,
  • Lösungen – oder erste Schritte – für die Bewältigung des Personalmangels entwickeln,
  • und vieles mehr.

So kann ein Workshop auf einem Präsenz-Event aussehen:

Nach einem kurzen Input durch eine·n Expert·in teilt sich die Gruppe auf und in Kleingruppen arbeiten alle an einem bestimmten Thema. Auf Zetteln, digital, auf Flipcharts, Pinnwänden und Co. Die Ergebnisse stellt anschließend ein·e Vertreter·in jeder Gruppe vor dem Publikum kurz vor.

So kann Workshop auf einem Online-Event aussehen:

In Kleingruppen arbeiten deine Teilnehmer an einem gemeinsamen Dokument, z.B. über ein Online-Whiteboard oder eine geteilte Datei in Google Docs. Anschließend präsentieren alle Gruppen ihre Ergebnisse kurz und knackig im digitalen Plenum. Die Ergebnisse könntest du auch mit der Dokumentation und Aufzeichnung teilen.

Ein Best Practise für einen interaktiven Workshop findest du im Beitrag So gelingt dir ein interaktiver Workshop – Schritt für Schritt.

 

interaktiver Workshop mit Kai Janssen und Jörg Sellerbeck
interaktiver Workshop mit Kai Janssen und Jörg Sellerbeck

 

3. Table Sessions

Table Sessions oder eine Table Session meinen den Austausch an runden Tischen zu bestimmten Themen deines Events. Je nach zur Verfügung stehender Zeit, kannst du einen Tischwechsel in die Table Sessions einbauen oder eben nicht.

Du kannst eine Table Session als allein stehendes Format in deinem Event-Programm anbieten oder direkt an den Anschluss an eine Keynote. Bei letzterem können sich die an den Tischen sitzenden Teilnehmer·innen unmittelbar zu dem eben Gehörten austauschen. Gib ihnen dazu am besten eine konkrete Frage mit.

Soll deine Table Session allein funktionieren, brauchst du je Tisch eine·n Inputgeber·in, der oder die kurz ins Thema einführt und dann die Diskussion nur noch moderiert. Die Ergebnisse können deine Teilnehmer·innen auf Flipcharts oder Pinnwänden festhalten.

Natürlich kannst du auch Table Sessions online umsetzen. In dem Falle ist es wichtig, dass die Gruppen nicht zu groß sind, da der oder die Einzelne sich sonst kaum einbringen kann. Auch hier empfehle ich dir den Einsatz von Online-Whiteboards oder gemeinsam genutzten Google Docs.

Mehr erfährst du auch im Beitrag So organisierst du eine Table Session auf deiner Veranstaltung.

 

Table Session | interaktives Eventformat
Table Sessions sind beliebte interaktive Eventformate

 

4. World Café

Ein World Café zeichnet sich durch Gespräche in Kleingruppen an runden Tischen zu bestimmten Themen aus. Das, was besprochen wird, halten die Teilnehmer·innen oder der bzw. die Tischgastgeber·in auf großen Papier-Tischdecken fest. Nach einer bestimmten Zeit wechseln die Teilnehmer·innen die Tische, während der Gastgeber am Tisch bleibt. Diese·r führt nun kurz in die vorherigen Ergebnisse ein und bittet um weitere Ideen zu dem an diesem Tisch besprochenen Inhalt. So sammeln deine Gruppen in sehr kurzer Zeit sehr viele Ideen zu einem konkreten Unterthema, ohne sich dabei dauernd zu wiederholen. Am Ende präsentiert jede·r Tischgastgeber·in die jeweiligen Gruppenergebnisse vor dem gesamten Publikum – mithilfe der Notizen auf den Papier-Tischdecken.

Ein World Café eignet sich vor allem zum Diskutieren oder Sammeln von Ideen. Für die reine Wissensvermittlung ist dieses Format eher ungeeignet.

Mehr erfährst du auch im Beitrag So funktioniert ein World Café.

 

World Café Gesprächsrunde
World Café Gesprächsrunde – Beispiel für interaktive Eventformate

 

5. BarCamp

Ein BarCamp ist eine Unkonferenz, bei der die Teilnehmer·innen selbst zu Referent·innen werden und zu Beginn der Konferenz die Agenda selbst planen. Dafür stellen interessierte Teilgebende ihre Beitragsideen vor und das Publikum stimmt ab, wie groß ihr Interesse daran ist. Dementsprechend wird ein Raum für diese Session eingeplant. Das kann – im Gegensatz zu klassischen Vorträgen – auch eine Einladung zu einer Diskussion oder zur gemeinsamen Erarbeitung einer bestimmten Idee sein.  BarCamps sind locker und ein Klassiker unter den interaktiven Eventformaten.

Sie eignen sich hervorragend fürs Networking, fürs Community-Building, aber auch für interne Eventformate abseits des frontalen Standards. Genau deshalb werden sie für Corporate Events immer attraktiver.

Mehr erfährst du auch in den Beiträgen

 

BarCamps besuchen
BarCamps besuchen lohnt sich

 

6. Fishbowl

Fishbowls sind die lebendigeren Podiumsdiskussionen, die schon durch ihr Setting – den Innenkreis mit Diskutant·innen und den Außenkreis mit den Zuhörer·innen – zu mehr Interaktion und lebendigeren Austausch führen. Schau dir die beliebten TV-Shows an – fast alle finden im Kreis oder Halbkreis statt. Schon dadurch diskutieren die Personen mehr miteinander, statt ihre vorab einstudierten Statements nebeneinander abzugeben.

Eine Fishbowl-Diskussion zeichnet sich durch einen freien Platz im Innenkreis aus, den ein·e Teilnehmer·in aus dem Außenkreis einnehmen kann. Nun kann er oder sie sich auch einbringen. Soll jemand anderes zu Wort kommen, muss jemand aus dem Innenkreis seinen oder ihren Platz räumen.

Praxistipp von Susanne Triepel: Zwei freie Plätze und eine festgelegte Zeit für den Wechsel der Wortbeiträge bringen mehr Schwung in den Austausch.

Wie das für Präsenz- und für Online-Events im Detail aussieht, erfährst du auch im Beitrag Online Fishbowl einfach und kostenfrei umsetzen – mit Stooa.

Stooa - Online Fishbowl
Stooa – Online Fishbowl für interaktive Eventformate im Web

 

7. Geh-Spräche

Dahinter verbirgt sich genau das, was du jetzt gerade wahrscheinlich vermutest: Gespräche im Gehen.

Das ist besonders interessant für die Zeiten nach dem „Mittagsloch“ und fürs Networking. Bring einfach deine Teilnehmer·innen in 2er oder 3er Gruppen zusammen und lass sie sich austauschen. Am besten zu einem konkreten Thema, damit der Gesprächseinstieg leichter klappt. Du kannst diesem interaktiven Eventformat noch mehr Qualität geben, indem du über einen geeigneten Matchmaking-Algorithmus Personen miteinander verbindest, die gemeinsame Interessen teilen. Oder du setzt auf den Klassiker fürs Matchmaking: Suche-Biete-Paare bilden.

Fürs Matchmakinkg gibt es sehr viele Tools, die ich dir in diesem Beitrag genauer vorstelle: Matchmaking – Tipps und Tools für hybride, virtuelle und Präsenzevents.

Networking-Idee: Geh-Spräche auf Präsenzevents
Networking-Idee: Geh-Spräche auf Präsenzevents

 

8. Business-Pokern

Die ganz andere Art, sich kennenzulernen: Beim Business-Pokern. Lad doch einfach mal deine Teilnehmer·innen zu einem Poker-Abend ein. Deine Gäste werden überrascht sein, ganz neue Seiten und Verhaltensweisen bei ihren Gegenübern entdecken zu können.

Gewinner·in des Abends sind diejenigen, die am besten Pokern können und diejenigen, die super viele neue und wertvolle Kontakte knüpfen konnten.

Lass dich bei der Organisation eines solchen Abends von einem Profi mit entsprechendem Equipment unterstützen, z.B. businesspokern.com.

BusinessPokern
BusinessPokern – ein sehr lebendiges interaktives Eventformat

 

9. „Say hello“ zum Start der Session

Interaktion kann so einfach sein. Du musst sie bloß zulassen bzw. fördern. Bei der „Say hello“-Runde bittet dein·e Moderator·in oder dein·e erste·r Speaker·in die Anwesenden darum, sich einmal kurz dem Nachbarn zur linken und zur rechten Seite vorzustellen. Oder wirft eine konkrete Frage als Gesprächseinstieg in den Raum. Je kreativer und passender zum Eventthema, desto besser. Und schon ist das Eis gebrochen und jede·r deine·r Teilnehmer·innen hat zwei neue Kontakte geknüpft.

Solch eine „Say hello“-Runde kannst du zu Beginn deines Events einbauen oder am Anfang einer bzw. mehrerer Sessions.

 

interaktive Eventformate say hello
Say Hello – ein ganz einfaches interaktives Eventformat

 

10. Icebreaker Session am Vorabend

Viele Teilnehmer·innen reisen bei Veranstaltungen bereits am Vortag an. Manche von ihnen schätzen den informellen Austausch und die Geselligkeit am Vorabend. Biete ihnen doch eine Plattform zum Networken im Rahmen deines Events an. Dafür musst du nicht mal unbedingt einen eigenen Raum anmieten, sondern kannst auch auf ein beliebtes Lokal in der Nähe verweisen. Wer kommt, ist herzlich gern gesehen, wer nochmal verschnaufen mag, kann gern erst am nächsten Morgen einsteigen.

Übrigens: Auch Sponsoren präsentieren sich gern einmal in solch lockerer Runde und finanzieren auch mal die Miete oder das Catering dafür.

 

11. Visitenkarten-Challenge

Wer hat die meisten Visitenkarten auf deinem Event eingesammelt? Das ist das Motto der Visitenkarten-Challenge, die unweigerlich zu mehr Networking und neuen Kontakten führt. Besonders unter Zielgruppen, die gern einmal den Wettbewerb suchen – z.B. Vertriebler·innen – sind für solche spielerischen Wettbewerbe offen.

Außerdem senkst du so die Hürde für die Kontaktaufnahme und für die Frage nach der Visitenkarte.

Übrigens: Du kannst deinen Teilnehmer·innen auch die Nutzung digitaler Visitenkarten ans Herz legen. Welche beliebten Lösungen es dafür gibt, erfährst du im Blogbeitrag Digitale Visitenkarten – Apps für die papierfreie Alternative.

visitenkarten challenge interaktive eventformate
Visitenkarten-Challenge – ein super einfaches interaktives Eventformat

 

12. Networking über terminierte 1:1 Termine

Kurbel das Networking auf deinem Event an und lass deine Teilnehmer·innen schon im Vorfeld Termine untereinander vereinbaren. Hervorragend eignen sich dafür Matchmaking-Tools und Event-Apps. Das kannst du sowohl bei Präsenz- als auch bei Online-Events einsetzen.

Alles was du dafür brauchst, ist ein Termin-Vereinbarungstool, ein wenig Platz für die jeweiligen Treffen und idealerweise auch einen freien Terminslot extra fürs Networking. Lounges oder runde, nummerierte Tische machen es den Verabredeten leichter, sich auch wirklich auf deinem Event zu finden.

 

1:1 Networking-Termine – ein ideales interaktives Eventformat
1:1 Networking-Termine – ein ideales interaktives Eventformat

 

Fazit

Willst du deine Events interaktiver gestalten, hast du viele Möglichkeiten. Einige davon sind super leicht umsetzbar. Probier sie aus‘ – für begeisterte Teilnehmer·innen.

 

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