Wie surfen die Nutzer auf deiner Event-Webseite?

Digitale Tools  |  28/10/2018

Wusstest du, dass die Besucher deiner Event-Webseite im Durchschnitt nur 28% Prozent deiner Texte lesen? Als ich das gehört habe, dachte ich gleich: Na, da lass ich doch die anderen 72% glatt mal weg. Erspart mir viel Arbeit. ?

Doch Scherz beiseite. Was bedeutet das für dich? Du brauchst eine Webseite, die die Fragen deiner User schnell beantwortet. User, also potentielle Event-Teilnehmer, scannen deine Event-Webseite lediglich. Dinge, die wichtig sind, musst du also hervorheben. Denk immer dran: Du kennst deine Event-Webseite in- und auswendig. Für dich ist der Aufbau genauso logisch und vertraut wie deine Wortwahl. Doch verstehen das auch deine Nutzer? Hier sind 4 Wege, wie du das herausfinden kannst.

So suchen Menschen auf deiner Event-Webseite

Hättest du gedacht, dass Nutzer grundsätzlich zwei verschiedene Wege nutzen, um auf deiner Website zu surfen?

  • Die einen nehmen konsequent die Suche. Das sind auch die, die in einem großen Baumarkt gleich den nächsten Verkäufer fragen, wo sich ein bestimmtes Produkt befindet.
  • Die anderen nutzen die Navigation. Sie wollen den Weg selbst finden. Kommen sie nicht zum Ziel, nutzen auch sie gern die Suchfunktion.

Allerdings funktioniert die Suchfunktion nicht immer wirklich gut. Beispiele hätte ich hier zu Hauf. Manche Seiten sind so schlecht, dass Nutzer mit Google nach bestimmten Informationen auf einer Website suchen. Ich mache das übrigens auch ziemlich häufig. Wie sieht’s bei dir aus? Hast du deine Suchfunktion mal auf Herz und Nieren geprüft? Ja? Sehr gut!

Dann finde im nächsten Schritt heraus, wie Besucher auf deiner Event-Webseite surfen.

Suchfunktion auf Event-Webseite

 

1) Schau deinen Nutzern mal über die Schulter

Was? Ja, probier’s mal aus! Gib ihnen eine konkrete Aufgabe, die sie auf deiner Event-Webseite lösen sollen. Zum Beispiel:

  • Finde den Podcast
  • Abonniere unseren Newsletter
  • Wo würdest du deine Buchung ändern?

Das klingt für dich banal? Ich hab’s am Wochenende ausprobiert. Besser gesagt: Ich durfte es für jemanden ausprobieren. Auf einer Seite für Finanz-Dienstleister habe ich den Podcast gesucht. Einzige Bedingung dabei; ich sollte die Suchfunktion der Website nicht nutzen. Lediglich die Navigation stand mir zur Verfügung. Ich hab’s allein nicht gefunden. Wirklich nicht. Erst mit einigen Tipps bin ich zum Podcast gelangt. In der Realität wär ich schon längst weg gewesen. Ich hätte schlichtweg gedacht, das gibt’s hier nicht.

Event-Webseite durchsuchen

 

2) Schau deinem User virtuell über die Schulter

Deine Kunden sind zu weit weg? Dann frag sie doch einmal, ob sie dich auf ihren Bildschirm schauen lassen während sie über deine Event-Webseite surfen. Mittlerweile gibt es viele Dienste, mit denen sie ihren Bildschirm übertragen können. Du könntest beispielsweise GoToMeeting*, Cisco WebEx* oder auch Skype* nutzen.

Und dann gibst du ihnen wieder eine konkrete Aufgabe.

Der Vorteil der ersten beiden Varianten besteht darin, dass du deine Testpersonen befragen kannst. Du hörst auch ihre Kommentare während sie verzweifelt klicken und suchen. Du kannst ihnen Tipps geben oder nachfragen:

  • Warum vermutest du die Lösung an dieser Stelle?
  • Was verstehst du unter diesem Begriff?
  • Wo hättest du den “Einkaufswagen” gesucht?

Denk immer daran: Die Webseite ist für deine Kunden und nicht für dich oder dein Unternehmen gedacht. Auch wenn viele von uns das anders sehen und umsetzen. Diese Innensicht ist ja auch am einfachsten zu verstehen und umzusetzen.

Übrigens: Du kannst auch das LIFT™ Model nutzen und deine Kunden befragen.

 

3) Nutze digitale Helfer

Auch dafür gibt es inzwischen viele digitale Tools. Wohin die Besucher deiner Event-Webseite zuerst klicken, kannst du beispielsweise dank des “First Click Testings” von Optimal Workshop* testen. Wie viele Anbieter digitaler Services haben auch sie eine Gratis-Version für die Basisfunktionen.

Mit solch einem “First Click Testing” kannst du herausfinden, wo und wie schnell deine User eine bestimmte Lösung suchen und finden. Im Tool legst du dafür ebenfalls eine oder mehrere konkrete Aufgaben fest.

Zum Beispiel:

  • Finde die Anmeldung für das Event ABC
  • oder die Möglichkeit zur Umbuchung.
  • Wo würdest du Informationen zur Anreise vermuten?

Dann schickst du den dort generierten Link inklusive der Aufgabe an deine Probanden. Anschließend verrät dir das Tool, ob deine User richtig geklickt haben und wie lange sie dafür brauchten.

Event-Webseite | digitale Helfer für die Usability

 

4) Finde es mit Eye-Tracking heraus

Wenn du noch genauer wissen willst, wie deine Event-Webseite besucht wird, hilft dir Eye-Tracking Software. Eine coole Sache, kann ich dir sagen. Das durfte ich am vergangenen Wochenende auch einmal selbst ausprobieren.

Eine Standardlösung dafür kommt von dem Anbieter Tobi. So einen Eyetracker gibt’s dort schon ab 169 Euro. Da du natürlich auch noch einen passenden Monitor und die Software brauchst, wird so eine Anschaffung schnell kostspielig. Deshalb kannst du solch eine Technik heutzutage auch schon mieten. Beispielsweise bei eye square oder bei Mindfacts.

Dank dieser Software siehst du ganz genau, wohin der User geschaut hat. Es kann durchaus sein, dass er mit den Augen schon auf die gesuchte Information geschaut hat. Aber eben doch nicht wahrgenommen hat. Es kann auch sein, dass er deine Navigation nicht wahrnimmt, weil sich auf deiner Website ein Video automatisch abspielt. Das lenkt uns einfach ab. So schön es auch aussieht.

So eine Eyetracking-Software verrät dir mit einer hinterher erstellten Heatmap auch, über welche Bereiche deiner Event-Webseite der User einfach drüber scrollt. Übrigens schauen ganz viele Menschen in den Header und dann suchen sie im Footer weiter. Bedenke das bei der Gestaltung dieser beiden Bereiche – auch wenn du selbst dort nie suchen würdest.

eyetracking

 

 

5) Wie du Freiwillige findest

Dafür setzt du am besten eine kleine Belohnung ein. Zum Beispiel einen Gutschein von Amazon in Höhe von 30 Euro. Oder so. Und dann teilst du den Aufruf in deinen sozialen Medien. Normalerweise melden sich dann ziemlich viele Freiwillige.

30 Euro sind dir zu viel? Dann überleg mal kurz, wie viel Budget du für Google Ads, Anzeigen auf Facebook oder Instagram oder auch klassische Printmailings und -anzeigen ausgibst.

 

Noch ein Tipp für deine Texte

Und noch ein Hinweis für die Texte und Beschriftungen auf deiner Event-Webseite. Wusstest du, dass ca. 36 Mio. Deutsche kaum oder nur geringe Englischkenntnisse haben? Bedenke das bei der Bezeichnung der Elemente auf deiner Website. Denk immer daran, manchmal bucht nicht der Entscheider das Event. Sondern ein/e Assistent/in und ob er oder sie wirklich Englisch können muss, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 

PS: Mit einer Heatmap kannst du eine ganze Menge über dein Event herausfinden und optimieren – in Echtzeit oder später.

 

Bleib up to date!