Buchtipp: Veranstaltungsformate im Vergleich

Bücherecke  |  08/11/2018

Entscheidungshilfen zum passgenauen Event

Veranstaltungsformate im VergleichWer die Wahl hat, hat die Qual. Zumindest gibt es mittlerweile eine ganze Menge interaktiver und „neuer“ Veranstaltungsformate. Neu hab ich hier ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Denn so ganz neu sind die meisten Veranstaltungsformate überhaupt nicht. Allerdings sind sie noch längst nicht im Mainstream angekommen. Deshalb möchte ich dir eine weitere Entscheidungshilfe vorstellen. Eine von Dr. Torsten Knoll. Er hat in seinem kurzen, knappen, praxisnahen Buch „Veranstaltungsformate im Vergleich“ 21 dieser „neuen“ und zum Teil schon etablierten Veranstaltungsformaten vorgestellt.

Kläre diese wichtigen Fragen vorab

Wenn du diese Veranstaltungsformate einmal ausprobieren möchtest, stelle dir zuvor ein paar wichtige Fragen. Diese hat auch Dr. Knoll gleich an den Anfang seines Praxisratgebers gestellt:

  • Wer ist deine Zielgruppe? Also wen (genau!) willst du erreichen?
  • Was sind deine Ziele? Was (genau!) willst du mit der Veranstaltung erreichen?
  • Wo und wann soll deine Veranstaltung stattfinden?
  • Wie viele Teilnehmer erwartest du? Oder wie viele hättest du gern auf deinem Event?
  • Wie aktiv sollen die Teilnehmer werden? Sollen sie nur zuhören? Oder dürfen sie aktiv mitgestalten?

Auf all diesen Fragen geht er natürlich detaillierter ein und gibt praktische Tipps.

Erst wenn du das wirklich weißt, kannst du auch das richtige Format für dich und deine Teilnehmer finden. Ach ja, und für deine Stakeholder. Du weißt schon: Alle, die sonst noch bei der Gestaltung deiner Veranstaltung ein Wörtchen mitreden dürfen.

Veranstaltungsziele bestimmen das Veranstaltungformat

Die verglichenen Veranstaltungsformate

Damit du nun eines der vielen Veranstaltungsformate auswählen kannst, findest du 21 dieser Formate kurz und knapp vorgestellt. Besonders gut gefällt mir auch die 4 Tabellen, die die Formate gegenüberstellen. Die Tabellen geben dir Aufschluss darüber, wie sehr sich das Format mit Blick auf

  • deine Zielgruppen
  • die Zielvorgaben
  • nach Teilnehmerzahlen
  • und nach Partizipationsgrad

eignen.

Anschließend erfährst du für jedes Veranstaltungsformat etwas über

  • den Charakter des Formates,
  • Ziele, die du damit erreichen kannst,
  • wann es Anwendung finden könnte,
  • für welche Teilnehmerzahl es sich eignet
  • wie lange es normalerweise dauert
  • und wie die Methode des Veranstaltungsformates aussieht.

Jedes Format ist auf einer, maximal zwei Seiten vorgestellt. Der Praxisratgeber verzichtet auf Bla Bla und nutzt für die Beschreibung viele, kurze Aufzählungen. Lediglich die jeweilige Methode ist ausführlicher beschrieben. Wenn du mich fragst: Mehr würde ich auch gar nicht lesen wollen. In der Kürze liegt die Würze. Die Übersichten eignen sich hervorragend, wenn’s mal wieder schnell gehen muss.

Folgende 21 Formate findest du in dem Buch „Veranstaltungsformate im Vergleich“:

  • Barcamp/Themencamp
  • Elevator Pitch
  • FameLab
  • Fishbowl Diskussion
  • Hackathon
  • Kongress
  • Meet & Match
  • Open Space Konferenz
  • Pecha Kucha
  • Podiumsdiskussion
  • Round Table Session
  • Seminar/Web-Seminar
  • Slam-Event
  • Speaker’s Corner
  • Speed Networking (Business Speed Dating)
  • Symposium
  • Thinkathon (Makeathon)
  • Town Hall Meeting
  • Workshop
  • Worldcafé/Themencafé
  • Zukunftskonferenz (Future Search)

Wie du siehst, da sind auch ganz gewöhnliche Formate drin. Denn auch „normale“ Podiumsdiskussionen und Kongresse haben ihre Berechtigung. Langweilig wird’s nur, wenn uns Eventmanagern nichts anderes mehr einfällt. Wenn wir sie frontal beschallen. Weil’s immer so war und weil es organisatorisch einfacher ist.

moderne, innovative Veranstaltungsformate

1 aus 21 – FameLab

Eines der Veranstaltungsformate möchte ich dir hier kurz vorstellen. Das könnte für dich interessant sein, wenn du wissenschaftliche Tagungen organisierst. Und nein, es hat nichts mit dem berühmten Tanzfilm der 80er zu tun. ?

Wissenschaftliche Tagungen sind häufig recht langweilig und frontal. Doch das muss gar nicht sein! Gerade ein FameLab (ein Vortrags-Wettstreit) eignet sich, Wissen unterhaltsam zu vermitteln und bei anderen Begeisterung für wissenschaftliche Themen zu wecken. Aber Achtung: „FameLab“ ist ein geschützter Begriff des British Council. Du darfst den Namen daher nur nach deren Zustimmung verwenden. Ich würd‘ sagen: Give it a try.

Du brauchst:

  • mindestens 8 Teilnehmer (easy, oder?) <img role=
  • eine Jury (könnte dein Programmbeirat sein) <img role=
  • ein großes Publikum (hast du ja meistens bei wissenschaftlichen Tagungen) <img role=
  • und vier Stunden Zeit.

Und so geht’s:

Jeder Vortragende hat bei diesem Wettbewerb für seinen Vortrag drei Minuten Zeit. In dieser darf jeder alle Alltagsgegenstände nutzen, um seinen Vortrag lebendig zu gestalten. Bedingung: Die Gegenstände müssen selbst mit auf die Bühne gebracht werden können. Was nicht erlaubt ist: Laptop, Beamer oder Präsentationsfolien. Wie gut der Vortrag war, darüber entscheidet eine findet Jury. Und ob der Vortrag gut war, wird an folgenden Kriterien gemessen:

  • Thema,
  • Inhalt,
  • Präsentation – also wie verständlich und unterhaltend war der Vortrag?
  • Resonanz des Publikums

Unabhängig davon, ob du nun einen FameLab wirklich durchführen darfst oder nicht – dieses Format ist wirklich eine Bereicherung für frontale Wissenschaftskongresse, oder? Ich bin gespannt. Sag mir doch mal Bescheid, wenn du’s ausprobiert hast.

Veranstaltungsformate im Ueberblick | Wettbewerbe organisieren

Fazit

Ein Buchtipp für Praktiker·innen. Das Buch „Veranstaltungsformate im Vergleich“ ist ein wirklicher Praxisratgeber. Schau rein. Hol ihn dir für deinen Schreibtisch oder leih ihn dir zumindest mal aus. In ca. 2 Stunden hast du das Buch auch durchgearbeitet. Vielleicht auf der nächsten Bahnfahrt?

 

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