Wenn du schon mal deine Location verkaufen oder ein Event- oder Messekonzept möglichst realitätsnah vorführen wolltest, kennst du die Grenzen von klassischen Präsentationen vielleicht auch schon. Papier ist halt geduldig. Videos von noch nicht aufgebauten Ständen oder Events kannst du wohl kaum im Voraus produzieren. Was könntest du jetzt tun? Du kannst es mal mit neuen Technologien wie Augmented oder Virtual Reality probieren. Aug.. was? Lass uns von vorn anfangen:
Was ist eigentlich Augmented Reality bzw. Virtual Reality?
Dafür gibt’s im Netz zahlreiche Definitionen. Doch in der Kürze liegt die Würze:
- Augmented Reality, also AR, kann alles zum Nutzer bringen.
- Virtual Reality, also VR, kann den Nutzer überall hinbringen.
Wenn du es gern etwas korrekter hättest:
Augmented Reality meint die computergestützte Erweiterung der wahrgenommenen Realität. Bei den Erweiterungen handelt es sich meist “nur” um visuelle Informationen. Wir blenden also Zusatzinfos auf Smartphones, Tablets, Brillen, Windschutzscheiben & Co. ein. Auch Mixed Reality genannt.
Virtual Reality meint computergenerierte Umgebung, die der Nutzer dann als Realität wahrnimmt. Diese virtuelle Realität können wir zum Beispiel durch VR-Brillen oder dank 360-Grad-Kameras erleben.
Mit welcher Technik kannst du Augmented Reality oder Virtual Reality erleben?
Tablet oder Smartphone
Möchtest du “nur” zusätzliche Informationen für deine Kunden einblenden, reicht schon eine App. Sehr bekannt ist das Ikea-Beispiel:
So könntest du auch deine Location, die Gestaltung eines Raumes oder eines Messestandes viel lebendiger präsentieren. Dein Kunde kann sich so viel besser ein Bild von dem machen, was du ihm anbietest. Ganz egal, wer von euch die Pläne eines Messebauers oder Technik-Dienstleister lesen kann.
Dafür könntest du zum Beispiel die App „Augment – 3D Augmented Reality“ nutzen.
VR-Brille plus Smartphone
Auch dafür brauchst du eine passende App. Diese findest du z. B. im Google Play Store
oder im iTunes Store.
So ein Headset, also Brillen-Gehäuse, gibt es in verschiedenen Ausführungen:
- Pappe
- Kunststoff
- All-inklusive
Und in dieser Reihenfolge bewegen sich auch die Preise für die Headsets.
Das VR-Headset aus Pappe
So eine Brille ist in der einfachsten Ausführung einfach ein Gehäuse aus Pappe. Das kannst du dir selbst bauen oder kostengünstig bestellen.*
Oder du wählst ein Gehäuse mit dem Branding deines Events. Die erhältst du beispielsweise bei mrcardboard ab einer Menge von 50 Stück oder bei promostore. So hast du auch gleich ein Give-away, über das deine Teilnehmer garantiert in den Sozialen Medien berichten.
Welche Vor- und Nachteile haben VR-Brillen aus Pappe?
- relativ niedrige Stückkosten
- du kannst die Pappe individuell bedrucken
- die Pappe ist wiederverwendbar und dadurch umweltfreundlich
- du kannst die Pappe falten und daher sind die Transportkosten gering; sie passen sogar in den Briefkasten
- sind leider anfällig bei Feuchtigkeit und weniger stabil
Das VR-Headset aus Kunststoff
Wenn’s etwas höherwertig sein darf, dann ist wohl ein Headset aus Kunststoff die bessere Wahl. Das ist dann wahrscheinlich zu teuer für ein Werbegeschenk. Allerdings hat es eine bessere Qualität und eignet sich daher als Vorführ-Exemplar auf Veranstaltungen. Auch die gibt’s günstig als bedruckbares Werbemittel.
Welche Vor- und Nachteile haben VR-Brillen aus Kunststoff?
- in Relation zu Papp-Brillen sind diese teurer, allerdings sinken diese besonders bei großen Stückzahlen
- du kannst dein Logo mit einem Aufkleber anbringen, allerdings meist nicht vollflächig bedrucken
- die meisten Smartphones passen in diese Kunststoff-Brillen
- das Gehäuse ist robuster als das der Varianten aus Pappe
- im Gegensatz zu Papp-Brillen passen diese nicht in den Briefkasten
- sie sehen schnell billig aus und sind nicht besonders umweltfreundlich
Das “all-inclusive” VR-Headset
Möchtest du aufwändigere Welten entstehen lassen, ist ein komplettes Headset wohl das Richtige für dich. Das könnte sein, wenn deine Location noch im Bau ist oder du diese im Ausland möglichst real präsentieren willst. Oder du möchtest eine aufwändige Messeteilnahme allen Beteiligten vorab zeigen. Damit du vor der Produktion alle Genehmigungen erhältst und auch vor Ort keine teuren Änderungswünsche mehr kommen.
Zwei sehr bekannte Beispiele für solche VR-Brillen sind die relativ preisgünstige Oculus Go* oder die deutlich teurere HTC Vive.*
Willst du du eine Virtual Reality Brille einfach einmal für deine nächste Messe ausprobieren, kannst du mittlerweile für wenig Geld eine ausleihen.
Was kannst du dir in diesen Welten ansehen?
360-Grad-Videos
Ein 360-Grad-Video bildet die Realität ab. Mit solch einem kannst du beispielsweise deine Location potenziellen Veranstaltern oder Ausstellern zeigen. Natürlich kannst du diesen Personen auch Fotos, Skizzen oder normale Videos senden. Doch diese hier sind wesentlich eindrucksvoller. Sie kommen der Realität viel näher. Dein Kunde fühlt sich fast so als stünde er in deiner Location. Als hätte er seinen Stand dort schon aufgebaut. Oder als würde er das Side Event bereits besuchen. Diese Videos können deinen Verkauf immer dann unterstützen, wenn es den Raum oder das Produkt schon gibt. Übrigens kannst du mittlerweile auch schon Töne mit dieser Technik erfassen – also auch realitätsnah abspielen.
3D-Simulationen
Dank einer 3D-Simulation kannst du virtuelle Welten entstehen lassen. Es handelt sich um eine Animation in Echtzeit. In dieser kann dein Kunde interagieren. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn es die zu zeigende Welt noch gar nicht gibt. Oder wenn die Situation in der Realität zu gefährlich wäre, zu Übungszwecken oder wenn es zu aufwändig wäre. Du könntest also deinen Kunden vorab zeigen, wie dein Event oder deine Location künftig aussehen wird.
Und wofür könntest du Augmented Reality oder Virtual Reality denn nun konkret einsetzen?
Nutze deine Fantasie! Was ist noch nicht gebaut und willst du schon heute verkaufen?
Welche Projekte und Bauten verstehen die meisten Leuten auf Plänen nur sehr schwer? Was musst du heute dauernd ändern, weil es live ganz anders aussieht? Wem würdest du dein Projekt vorab gern zeigen, damit du die Freigaben und Gelder dafür bekommst?
- eine zukünftige Eventlocation
- ein Messestand bzw. ein komplettes Konzept für die Beteiligung an einer Messe
- die künftige Ausstattung eines Raumes oder einer Bühne
- ein erklärungs- und bauintensives Projekt, z.B. eine Stromtrasse durch Deutschland (wenn du dafür die Öffentlichkeitsarbeit machen solltest)
Denke dann auch an all die Dinge, die sich nur schwer oder mit hohen Kosten transportieren lassen.
- einen „digital Twin“, also eine Präsentation deiner Location, deiner Events, deiner Produkte im Ausland
- wenn du Mitarbeiter auf einer bestimmten Fläche schulen willst, z. B. für deinen nächsten Messeauftritt
- wenn sich viele Menschen gleichzeitig ein bestimmtes Projekt ansehen sollen
In diesen Fällen kannst du ihnen einen realitätsnahen Eindruck deines Projektes präsentieren. Dadurch sparst du auch viele Reisekosten. Beispielsweise müssen all deine Messemitarbeiter erst einen Tag später anreisen. Ihre Schulung hatten sie ja schon in der virtuellen Welt.
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Probleme beim Einsatz von Virtual Reality und wie du diese lösen kannst
Neben den Kosten gibt es ein noch viel größeres Problem von VR: Simulation sickness. Mit anderen Worten: Den Usern wird einfach übel durch das Eintauchen in die virtuelle Welt. Ca. ⅓ der Personen trifft diese Übelkeit. Ungefähr so vielen wird in der Deutschen Bahn schlecht, wenn diese mit Neigetechnik fährt. Der Effekt bzw. die Ursache ist in beiden Fällen ähnlich. Das ist etwas, was du beim Konzipieren deiner Welten unbedingt beachten musst. Denn sonst kommt nach dem Wow-Effekt der Würgeffekt. Das willst du bestimmt verhindern, oder?
Diskrepanz zwischen Sehen und Erleben
Woher kommt überhaupt diese Übelkeit? Vereinfacht gesagt: Durch die Diskrepanz zwischen Sehen und Erleben. Unsere Augen nehmen andere Informationen wahr als unsere Ohren, also auch unser Gleichgewichtsorgan, und unser Körper. In einer virtuellen Achterbahn folgen die Augen dem rasanten Auf und Ab. Doch zeitgleich meldet das Gleichgewichtsorgan: Hier ist alles stabil. Unser Gehirn empfängt nun diese unterschiedlichen Informationen. Diese kommen normalerweise nicht vor. Es sei denn, wir haben uns beispielsweise vergiftet oder absichtlich in einen Rauschzustand versetzt. Und da reagiert es so wie immer: Alles Gift muss raus.
Akkomodation, die Anpassung im Auge
Ein weiterer Grund für die widersprüchliche Wahrnehmung ist das Sehen in Nähe und Ferne. In der Realität gibt es einen Unterschied in den Entfernungen. In der virtuellen Welt nicht. Auch das, was weit weg erscheinen soll, wird auf der dichten Fläche vor uns angezeigt. Auch das verwirrt unsere Augen bzw. unser Gehirn.
Technische Verzögerungen
Es dauert manchmal einfach länger bis bestimmte Bilder, die wir initiiert haben, vor uns aufgebaut werden. Beispielsweise wenn wir uns selbst im Raum bewegen und sogar unsere Hände in der virtuellen Welt sehen können. Diese Verzögerungen führen dazu, dass wir die virtuelle Welt zum Beispiel zeitverzögert oder verschwommen wahrnehmen. Auch ein ungutes Gefühl.
Was kannst du gegen simulation sickness tun?
Einiges, zum Beispiel:
Setze nur konstante Beschleunigung in deinen Welten ein. Rollercoaster ist also nur etwas für Hartgesottene und Geübte.
Steigere die Intensität der virtuellen Welt nur langsam. Wir können die andere Welt besser verkraften, wenn wir geübter sind.
Füge zusätzliche Informationen über die Ohren hinzu. Also nutze Kopfhörern wie Entrim 4D. Diese liefern zusätzlich zu den visuellen Informationen die passenden „Bewegungssignale“ an die Ohren. Wie du eben schon gelesen hast, übereinstimmende Informationen beruhigen unser Gehirn.
Gib den Augen einen Ruhepunkt. Baue dazu die Nasenflügel eines Menschen mit in die Projektion ein. Wir sehen sie den ganzen Tag und das wiederum beruhigt uns auch in den virtuellen Welten. Oder du hast einen anderen ruhenden Gegenstand im Video, beispielsweise einen Adlerkopf auf dem du fliegst.
Was kostet eine eigene VR-Anwendung?
Pauschal lässt sich das nur schwer beantworten. Das ist so, als ob du mich fragen würdest, was ein Auto oder ein Haus kostet. Günstig ist’s jedenfalls nicht und nach oben gibt es wie immer keine Grenzen.
Allerdings kannst du viel Geld einsparen:
- weil du nachträgliche Änderungswünsche vermeidest
- oder ein teurer Transport und Aufbau wegfällt.
Ebenso kannst du Bauten wie Locations, Tagungsräume, Messestände & Co. besser verkaufen. Auch das kann deine Investition in Virtual Reality rechtfertigen. Das Wichtigste ist wie immer, dass du vorher weißt, was du mit der Technik erreichen willst. Dann und nur dann kannst du auch eine wirklich gute Anwendung programmieren lassen.
Und jetzt bist du dran. Könntest du dir eine sinnvolle Anwendung von Virtual Reality oder Augmented Reality für deine Projekte vorstellen? Schau dich einfach mal ein wenig um. Es gibt wirklich gute Beispiele. Wäre VR wirklich eine gute Sache für eure Projekte? So überzeugst du deinen Chef davon.
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