Canva-Code – programmieren ohne Code-Kenntnisse

Digitale Tools  |  16/04/2025

Hast du's mitbekommen? Canva, das Design-Tool für Nicht-Designer hat nun ein Coding-Tool für Nicht-Coder herausgebracht. Es wird gerade sukzessive ausgerollt und steht sowohl Free- als auch Premium-Usern (in Kürze) zur Verfügung. 

Canva-Code

1) Was ist Canva-Code?

Canva Code ist ein neues KI-gestütztes Feature innerhalb von Canva, das die Erstellung interaktiver Inhalte revolutioniert – und zwar ganz ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen. Ob Mini-Apps, Rechner, Umfragen oder interaktive Karten: Du beschreibst einfach per Texteingabe, was du brauchst – und Canva generiert daraus automatisch den passenden HTML-, CSS- und JavaScript-Code. Dieser lässt sich direkt in dein Design einfügen, ohne Umwege über andere Tools oder Plattformen.

Das Feature ist Teil der neuen Visual Suite 2.0, mit der Canva den nächsten logischen Schritt macht: vom Design-Tool hin zur vollwertigen Plattform für Kommunikation, Zusammenarbeit und sogar leichte Webentwicklung – inklusive Datenvisualisierung, Content-Planung und App-Prototyping.

So nutzt du den KI-Code-Generator von Canva

  1. Canva starten
    Öffne Canva in der App oder im Webbrowser, um Canva-Code zu verwenden.

  2. Canva Code aufrufen
    Finde Canva-Code auf der Startseite über die neue Suchfunktion. Klicke auf „Canva AI“ und wähle dann „Code for me“, um eine Unterhaltung zu starten.

  3. Text-Prompt eingeben
    Gib deinen Textbefehl ein, um ein Widget zu generieren. Wählst du ein Template, hast du sogar schon einen vorausgefüllten Text-Prompt.

    Du kannst deinen bevorzugten Stil, eine Farbpalette oder ein Thema angeben – je genauer der Prompt, desto besser das Ergebnis.

  4. Ergebnisse verfeinern
    Wenn das erste Ergebnis noch nicht passt, kannst du mit weiteren Prompts nachbessern und das Widget iterativ anpassen.

  5. Integrieren und teilen
    Bist du zufrieden mit deiner Erstellung, klicke auf „In einem Design verwenden“, um es als Website zu veröffentlichen. Alternativ kannst du das Widget kopieren und in andere Canva-Designs einfügen.


Keynote-Ausschnitt von Canva-Code 👇

Canva-Code

2) Was ist an Canva-Code so bahnbrechend?

Die Einstiegshürde für interaktive Webelemente fällt – komplett. Was bisher Entwicklern oder spezialisierten Event-Tech-Anbietern vorbehalten war, lässt sich nun mit wenigen Klicks selbst umsetzen. Ebenso wie es mit den Grafikelementen war, die nun von vielen anderen Usern ebenfalls selbst erstellt werden können.

Besonders spannend:

  • Zahlreiche Template: Wie schon bei den Design-Elementen gibt es viele Vorlagen. Das erleichtert den Einstieg für jedermann/-frau erheblich. Und verbessert natürlich so auch die Ergebnisse.
  • Text wird zu Code: Ein einfacher Prompt wie „Erstelle einen Countdown-Timer für einen Kongress“ reicht aus.
  • Echtzeit-Ergebnisse: Du kannst den generierten Code kann sofort testen, passen und einbetten.
  • Design und Funktion verschmelzen: Kein Bruch zwischen Gestaltung und Technik – beides passiert direkt in Canva.

Damit bietet Canva einen radikal neuen Ansatz: interaktive Inhalte werden für jede·n erstellbar. Wer Canva bedienen kann, kann künftig auch Mini-Anwendungen bauen.

3) Wie können Eventplaner·innen von Canva-Code profitieren?

Canva Code eröffnet Eventplanerinnen und Eventplanern völlig neue Möglichkeiten – insbesondere für die digitale Kommunikation rund um Veranstaltungen. Einige Einsatzbeispiele:

  • Live-Countdowns auf Event-Landingpages
  • Coding ganzer Landingpages
  • Rechner für Ticketpreise oder Gruppentarife
  • Feedback-Module oder Stimmungsabfragen nach Sessions
  • Quiz-Elemente in Breakout-Räumen oder Webinaren
  • Interaktive Agenden mit Filterfunktionen
  • Personalisierte Inhalte direkt im Design
  • sogar App-Vorlagen gibt es in Canva

Besonders praktisch: All das funktioniert in Canva – dem Tool, das ohnehin schon von vielen im Marketing oder Design genutzt wird. Die Designs kannst du also direkt mit Interaktionen anreichern, ohne ein zweites Tool, ohne eine Agentur und ohne zusätzliche Entwickler-Ressourcen.


4) Wie gut ist Canva-Code schon? Wo ist es ausbaufähig?

Canva-Code ist beeindruckend in der Idee und einfach in der Anwendung – aber natürlich noch kein vollwertiger Ersatz für echte Web-Entwicklung. Der generierte Code funktioniert gut für einfache Anwendungsfälle, stößt bei komplexeren Anforderungen aber schnell an Grenzen. Das zeigen auch die ersten Gehversuche von First-Mover·innen, die du zuhauf bei YouTube finden kannst.

  • Keine externe Datenanbindung: Schnittstellen oder Datenbankverbindungen sind (noch) nicht möglich.
  • Limitierte Logik und Validierung: Für dynamische oder sicherheitsrelevante Inhalte ungeeignet.
  • Design-Integration ist basic: Optisch lassen sich die Inhalte noch nicht so intuitiv anpassen wie mit anderen Canva-Elementen.
  • Testing & Fehlerbehandlung: Der Code funktioniert, solange der Prompt gut gestellt ist – Debugging-Tools fehlen aber.

Fazit: Für kleine Tools und visuell ansprechende Interaktionen ist Canva Code bereits jetzt extrem nützlich – für komplexere Systeme ist es eher ein Prototyping-Werkzeug.

5) Müssen Event-Tech-Anbieter um ihre Berechtigung fürchten?

Nein – zumindest nicht kurzfristig. Canva-Code ist kein Ersatz für spezialisierte Event-Tech-Lösungen, die komplexe Anforderungen wie Teilnehmerregistrierung, Ticketing, Networking, eine komplettte Event-App, Lead-Tracking oder Datenanalyse abbilden. Aber: Es verändert die Erwartungshaltung.

Eventplaner·innen könnten künftig mit kleineren interaktiven Tools selbst experimentieren – ohne auf Anbieter·innen warten zu müssen. Für diese bedeutet das: Der Mehrwert muss klar über reine Darstellung hinausgehen. Datenintegration, Automatisierung, API-Anbindungen und Datenschutz werden noch wichtiger als Differenzierungsmerkmal.

Canva-Code ist also weniger Konkurrenz als (potenziell) vielmehr ein Katalysator für Innovation. Wer als Event-Tech-Anbieter vorweg geht, Komplexität beherrscht und reagiert – etwa durch die Integration mit Canva oder durch No-Code-Komponenten –, bleibt relevant.

Fazit

Canva-Code bringt Bewegung in den Markt: Es demokratisiert Interaktion, macht einfache Tools selbst erstellbar und verkürzt den Weg von der Idee zur Umsetzung. Für Eventplaner*innen bedeutet das: mehr kreative Freiheit, mehr Selbstständigkeit – und weniger Abhängigkeit bei einfachen digitalen Elementen. Für Event-Tech-Anbieter: ein Anstoß, sich stärker auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt – komplexe Prozesse, Daten und intelligente Automatisierung.

Die Richtung ist klar: Die Zukunft ist interaktiv – und Canva liefert dafür jetzt auch den Code.


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